Zucker hat es ja zur Zeit nicht leicht. Früher war es Fett, jetzt ist es Zucker: Bööööse. Darum war es im Grunde ganz passend, dass mich die Frage des Kollegen H. nicht mehr losgelassen hatte, ob man Rugelach auch herzhaft füllen könnte. Dass man kann, war ja schnell herausgefunden. Und noch schneller ausgeführt. Danach bin ich sogar schon wieder schlauer: Denn zwischen nicht süß und herzhaft, passt jede Menge Salz!
In meinen pikanten Rugelach nämlich war viel zu wenig davon – zur beginnenden Herzinsuffizienz wäre da noch ein weiter Weg. Anders gesagt: Den Zucker einfach weglassen und dafür zwei Prisen Salz statt einer zu nehmen, hilft vielleicht, der Herz-Kreislauf-Schwäche im Alter vorzubeugen. Aber es schmeckt halt einfach nicht.
Auch der Tausch Frischkäse gegen Ziegenfrischkäse hatte noch nicht den würzigen Effekt, den ich erwartet hatte. Noch nicht mal die chili-scharfe, afrikanische Erdnussbutter in der einen Teighälfte hat dazu geführt, dass die Rugelach so richtig abgehen, ebenso wenig wie das Tomatenpesto in und das bisschen Parmesan auf der zweiten.
Anders gesagt: Da muss mehr Salz ran!
Waren aber trotzdem gut.
Und apropos Ziegenfrischkäse.
Mit einer Ladung Kürbismuffins gab es eine ähnliche Erfahrung: Ziegenkäse, Parmesan und Schinkenwürfelchen führten noch nicht zu dem Ergebnis, das mir vorschwebte. (Auf den Spinat habe ich übrigens verzichtet und stattdessen Frühlingszwiebeln untergehben.)
Auch bei den zwei Teelöffeln Senf aus dem Ursprungsrezept war ich deutlich großzügiger und würde beim nächsten Mal sogar noch großzügiger werden.
Und, ich wiederhole mich, überhaupt würde ich mehr Salz in den Teig packen.
Waren aber auch trotzdem gut. Für eine kurze zuckerfreie Phase jedenfalls wirklich brauchbar. Aber insgesamt bleibe ich bei entweder ordentlich süß oder ordentlich salzig. Habe kürzlich auch meine Blutwerte testen lassen: Die machen bislang beides sehr gut mit.