Maximize your Feiertag

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Den Spruch mochte ich gleich als ich ihn das erste Mal hörte: „Maximize your weekend“ sagt G. immer. Es ist sein Motto. Und es bedeutet: Ab Freitag Abend sollte jede Minute so gestaltet werden, dass das Wochenende am Sonntag Abend mit einem zufriedenen Seufzer endet.

Gut, bei G. hat das auch viel mit Sport und Bewegung und Ausgehen und Unternehmungen zu tun. Aber ich fand schon immer, dass man es auch anders interpretieren kann: Meine perfekte Minute kann auch perfekt sein, wenn überhaupt nichts passiert. Oder gerade weil überhaut nichts passiert. Reine Auslegungssache. Seitdem ich den Spruch jedenfalls kenne, versuche auch ich gelegentlich, die Freizeit zu maximieren.

An Fronleichnam ist es mir nahezu in Perfektion gelungen.

Will sagen: Ich bin mit dem zufriedenen Seufzer ins Bett gefallen. Wenngleich nicht jedes Projekt erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Aber die meisten.

Aber von Anfang: Das Wetter versprach gut zu werden, am frühen Morgen war es aber definitiv zu kalt, um auf dem Balkon zu sitzen. Ergo: Gleich mal in die Küche. Das Thema Karamell lässt mich zurzeit nicht recht los, insbesondere seit der Butterscotch Sauce. Weil die ja doch sehr fest geworden war, hatte ich danach die Idee, es mal mit Karamellbonbons zu versuchen. Der Gatte mag Karamellbonbons.

Fürs Rezept fiel die Wahl auf Essen & Trinken und mit der zweiten Tasse Kaffee in der Nähe war das auch alles schnell gemacht und in die Form gefüllt.

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Allein, es wollte nicht fest werden.

Ganz im Gegensatz zur Butterscotch Sauce blieb die Masse zähfließend. Interessanterweise genau die Konsistenz, die ich mir von der Soße erwartet hätte…

Weil sich die Wartezeit hinzog, aber natürlich nicht vergeudet sein sollte, habe ich währenddessen schnell ein Smoothie-Eis in die Eismaschine gekippt. Kürzlich hatte ich im Überschwang viel zu viel Obst zu Saft verarbeitet und das Zuviel an Saft nachher im Gefrierfach geparkt. Wieder aufgetaut, mit noch mehr frischen Früchten und ein bisschen Zucker aufgepimpt war das gut genug, um ein richtig schönes Sorbet zu bekommen.

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Derweilen war die Bonbonmasse immer noch nicht fest. Das Rezept spricht davon, nur ja nicht den Moment zu verpassen, in der sie NOCH schneidfähig ist. Meine hatte diesen Moment noch immer nicht erreicht. (Sie hat es bis heute nicht…)

Dafür kam inzwischen die Sonne raus und die nächsten Stunden habe ich das Karamell – inzwischen im Kühlschrank – Karamell sein lassen und mich mit einem guten Buch auf dem Balkon vergnügt. Als dann die am späten Nachmittag doch wieder Wolken aufzogen, zog ich zurück in die Küchen.

Das Karamell war nicht fest.

Eine Spargeltarte sollte an diesem Tag auch noch her; ein paar erste, aber enttäuschend weiche Kirschen mussten zu Kompott verkocht werden – und die vermaledeite Bonbonsuppe sollte wieder auf den Herd.

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Meine Idee: Nochmal auf- und einkochen. Bei der Gelegenheit habe ich am Ende auch schließlich auch die restliche Butterscotch Sauce untergerührt. Die war ja immerhin fester und meine Hoffnung war, dass sie dem weichen Karamell doch etwas Stand verleihen könnte.

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Das Ergebnis: Immer noch nicht fest.

Eine kleine Platte ließ sich am Ende zwar gießen. Und irgendwie auch in Brocken schneiden. Aber die halten nicht mal im Kühlschrank die Form:

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Eigentlich war die Erkenntnis, dass ich einfach die Überschriften der Rezepte tauschen müsste: Etwas Salz dazu und die Bonbonmasse wäre die perfekte Butterscotch Sauce  gewesen. Keine zusätzliche Flüssigkeit und die Soße wäre zu perfekten Karamellen geworden.

Und wieder – zum wievielten Male? – frage ich mich, wer solche Rezepte als getestet und für gut befunden veröffentlicht?

Aber egal. Der Tag war jedenfalls bombig. Perfectly maximized.

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